Ich glaube darum rede ich! (Primizspruch)

Alois Merxmüller
Geistlicher Rat und Pfarrer i. R.
geboren 27. März 1919 in Schweinspoint
gestorben 5. Dezember 2008 in Augsburg

 

Pfarrer Merxmüller war geprägt durch den Kriegsdienst und langjährige Kriegsgefangenschaft in Ägyypten. Nach der Rückkehr vollendete er die Studien, empfing die Priesterweihe 1951 in Dillingen und feierte die Primiz im heimatlichen Schweinspoint.
Als Ruhestandsgeistlicher wirkte er seit 1995 im Dekanat Rain. Bis in den November 2008 half er in den Pfarreien aus.
Geistlicher Rat Merxmüller war ausgezeichnet mit dem Deutschen Kreuz in Gold, der Goldenen Bürgermedaille der Gemeinde Tutzing
 und war Träger des Bundesverdienstkreuzes.
Auferstehungsgottesdienst: Mittwoch, 10. Dezember 2008, 13 Uhr, Stadtpfarrkirche Rain, Beisetzung auf dem Friedhof in Marxheim.

 

Bericht in der Donauwörther Zeitung vom 8. Dezember 2008 (Autor und bild oben: Manfred Arloth):

Als Verfechter des Friedens die Schrecken des Krieges erlebt

Rain (ma) - Im Alter von 89 Jahren ist am vergangenen Freitag Geistlicher Rat Alois Merxmüller gestorben. Seit 1. September 1995 war er trotz „Ruhestand“ als Pfarrer im Rainer Katholischen Dekanat unermüdlich tätig und erfreute sich allgemeiner Beliebtheit. Bis zuletzt feierte er jeden Sonntag Gottesdienst, „wo Not am Pfarrer war“. Geboren wurde Merxmüller 1919 in Schweinspoint, seine letzte Ruhestätte wird er am kommenden Mittwoch auf dem Friedhof seiner Heimatgemeinde Marxheim finden.

Merxmüllers Vater war Verwalter der Landwirtschaft des Behindertenheims der Barmherzigen Brüder, heute „Stiftung St. Johannes“. Schon sehr früh kam dem Buben der Gedanke, Priester zu werden, weil ihn die Chorgebete der Barmherzigen Brüder faszinierten. Nach dem Besuch der Volksschule kam er in das Bischöfliche Knabenseminar Dillingen, wo er 1938 das Abitur machte. Nach dem dritten Semester Theologie erfolgte die Einberufung zur Wehrmacht. Zuerst kam er nach Polen und war später auch am Russlandfeldzug beteiligt. 1943 wurde er verwundet. Nach der Genesung kam er an die Südfront südlich von Rom, wurde von den Engländern gefangen genommen und in ein Lager in der ägyptischen Wüste verfrachtet. Die schlimme Zeit des Krieges und der Gefangenschaft prägte ihn und machten ihn fortan zu einem überzeugten Prediger für den Frieden in der Welt.
 

Priesterweihe in Schweinspoint

1951 wurde Merxmüller zum Priester geweiht. Sein Wahlspruch war das Pauluswort „Mit dem Herzen glaubt man, mit den Lippen bekennt man.“ Nach der Primiz in Schweinspoint bekam er seine erste Vikarstelle in Höchstädt, dann ging er als Kaplan nach Penzberg. Weil seine Musikalität hoch geschätzt wurde, wurde er als „2. Kurat“ in die Wieskirche berufen und kam anschließend als Stadtprediger nach Friedberg. Von 1958 bis 1968 war er Stadtpfarrer in Höchstädt, doch die umfangreiche Arbeit zehrte an seiner Gesundheit. Er wechselte nach Traubing, einem Ortsteil von Tutzing am Starnberger See, und engagierte sich bald in dem großen Dorf. 1972 wählten ihn 18 Pfarrer zum Dekan für das Dekanat Starnberg. In Würdigung seiner Verdienste wurde er 1989 mit der Goldenen Bürgermedaille der Gemeinde Tutzing ausgezeichnet. Auch das Bundesverdienstkreuz am Bande wurde ihm verliehen. 1995 ging Alois Merxmüller in den wohlverdienten Ruhestand und lebte, nach wie vor treu umsorgt von seiner Schwester Maria, in Rain, „in heimatlichen Gefilden“, wie er gerne betonte. Hier wurde nicht nur sehr geschätzt, dass er, wann und wo immer es nötig war, als Aushilfe seelsorglich im Einsatz war. Bei der Krieger- und Soldatenkameradschaft Rain war Alois Merxmüller überzeugtes Mitglied. In seine geliebte oberbayerische Bergwelt reiste er per Bahn mindestens einmal pro Woche. „Dort oben bin ich unserem Herrgott nahe“, sagte er gerne. Foto: ma

Der Rosenkranz ist am Dienstag, 9. Dezember, um 16.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche Rain. Der Auferstehungsgottesdienst findet am Mittwoch, 10. Dezember, ab 13 Uhr in der Stadtpfarrkirche in Rain statt. Anschließend ist die Beisetzung in Marxheim.