Spitalkirche und Spitalgebäude

Marienaltar der Spitalkirche renoviert - Bericht von Adalbert Riehl, Frühjahr 2004

Die Reihe der großzügigen Stifter zur Schaffung und Erhaltung der Spitalkirche beginnt mit der Errichtung des Gotteshauses im 15. Jahrhundert und hat im 21. Jahrhundert eine Fortsetzung erfahren. Albertine Weber, Seniorchefin des Hauses Dehner, setzte mit einer Spende zur Finanzierung des Marienaltares den Schlusspunkt hinter die Gesamtrenovierung der Kirche. In einem familiären Gottesdienst feierten die Stadtpfarrei, die Stadt und die Stifterin mit Familie und Freunden die Renovierung des Marienaltares, der als Maialtar prächtig geschmückt ist.

Dekan Johann Menzinger dankte Albertine Weber dafür, dass sie erneut die "Gabe der Güte" verwirklicht habe. Die Stifterin habe die Liebe zum Spital und der zugehörigen Kirche von der Mutter geerbt, angenommen und gepflegt. Der Stadtpfarrer dankte der Stadt für die problemlose Nutzung der Kirche, die im Eigentum der Kommune steht und nach mehrjähriger Renovierung nun vollendet sei.

Albertine Weber dankte dem Herrgott, Maria, ihrer Familie, den Bürgern der Stadt und allen Freunden für die Verbundenheit und das Hoffen und Bangen während ihrer schweren Erkrankung, die sie nun überwunden habe. Gerne habe sie einen Beitrag zum Erhalt des Gotteshauses geleistet.

Erster Bürgermeister Gerhard Martin hob die Verbindung der Dehner-Seniorchefin zum Spital heraus, sei sie doch im Oberen Eck aufgewachsen. Die Kirche sei stets von Bürgern getragen worden (Urkunden und Inschriften beweisen dies für das 15. bis 18. Jahrhundert), so dass Frau Weber mit der großzügigen Spende eine gute Tradition fortsetze. Bereits beim ersten Abschnitt der Sanierung hatte sie einen hervorragenden Beitrag geleistet. Nun sei der Schlusspunkt für die Ausstattung gesetzt – die Kirche habe wieder viel Zeit, den Menschen etwas zu geben. Das Gotteshaus werde von Bürgern und Pfarrei gerne angenommen.

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Albertine Weber sorgte für die Renovierung des Marienaltares in der Spitalkirche (im Hintergrund).
Erster Bürgermeister Gerhard Martin und Stadtpfarrer Johann Menzinger dankten für die großzügige
Spende der Dehner-Seniorchefin.

 

Zu den einzelnen Gebäuden gibt es nur sehr wenig Aufzeichnungen, die sich meist auf größere Renovierungen und Umbauten beziehen.

Es soll hier im ersten Teil versucht werden, einen Überblick  über die Entwicklung der einzelnen zum Spital gehörenden Gebäudeteile zu schaffen.
Im zweiten Teil finden Sie einen kleinen Kirchenführer durch die Spitalkirche.

Die Spitalkirche


Spitalkirche "Hl. Dreifaltigkeit" mit den um 1719 enstandenen Altären.

1471 wurde die erste gotische Kirche an der heutigen Stelle errichtet und war damit der dritte Rainer Kirchenbau in kurzer Zeit neben der Friedhofskapelle (um 1471) und der Pfarrkirche (1380 – 1^447 und 1480).

Der nächste Hinweis ist wegen des Feindseinfalls, als 1633 die Kirche geschlossen wurde und die "Kirchensachen nach Ingolstadt geflüchtet", wo sie bis 1646 blieben.

Anno 1681 wurde ein neuer Glockenturm auf das Spitalkirchlein aufgebracht für den Preis von 225 fl. und 17 x. Die Glocken wurden in Neuburg umgegossen und durch das Vorrecht des Augsburger Bischofs dort geweiht. Der Spitalpfleger Hans Jörg Appel und der Spitalbaumeister brachten sie dorthin.

Die mittelalterliche Spitalkirche wurde nach rund 250 Jahren 1718, nicht wie bisher angenommen, wegen Baufälligkeit abgebrochen, sondern ist aufgrund eines Brandes wohl nur schwerbeschädigt worden. In einer Bauzeit von 22 Wochen wurden vor allem die sechs Fenster, inklusive dem in der Sakristei, erneuert und zahlreiche Holz-, Blei- und Zinnarbeiten durchgeführt. Die Kosten beliefen sich auf 1111 fl. und ¾ x. Kurz darauf legiert Josef Anton Paumann für einen neuen Altar in der Spitalkirche 170 fl.

1730 gab man das dreimalige Gebetläuten in der Spitalkirche auf. Veranlaßt wurde es durch interne Streitereien des Spitalbenefiziaten und des Stadtpfarrers, über das dreimalige Kirchen läuten in Rain.

Durch Blitzschlag wurde 1866 der Glockenturm zersplittert und im folgenden Jahr wieder aufgebaut, die Glocken wieder aufgehängt. Im Innern wurde die Kirche zweimal restauriert, 1877 und 1922, bei der letzteren soll der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt worden sei. Dem Zeitgeschmack entsprechend verschwand vom ursprünglichen Schmuck immer mehr, so daß bis zur letzten Restaurierung 1997 sich das Kirchlein in einfachem Kleid präsentierte.

Auf die Innenausstattung wird näher beim Rundgang durch die Kirche im hinteren Teil der Festschrift eingegangen.

 

Spitalgebäude

1468 wird erstmals ein Spitalhaus ohne nähere Angaben erwähnt. Erster Gebäudeteil war vermutlich der heutige rückwärtige Anbau. Unbekannt ist die Bauzeit des vorderen Hauptteils. So ließt man im Ratsprotokoll von 1560: "Hans Gankhofer will sich mit seiner Frau ins Spital einkaufen; man kann ihn aber nicht aufnehmen, weil er weiß, daß man das Spital zu bauen vorhabe, werde man niemand mehr (neu) aufnehmen, bevor es gebaut sei.". In dieser Zeit wurde der Anbau an der Nordostecke, zur Stadtmauer hin, angebracht. Der Zugang zum Obergeschoß des Nebentraktes, der keine eigene Treppe besitzt, führte über eine Türe im Obergeschoß des Spitalgebäudes.

1522 gab es im Spital einen Bader, der seine Dienste anbot gegen jährlichen Zins. Eine Badstube im Spital ist noch Ende des 16. Jahrhunderts nachweisbar.

Weitere Notizen beschreiben den baulichen Zustand:
1639 ist das Spitalgebäude beim Hl. Geist "ganz ausgebrochen und ruiniert". 1834 wird der schlechter Zustand des Spitalgebäudes beklagt, mit dem Vorschlag, dasselbe in ein Krankenhaus einzurichten. Es wurden zwei Krankenzimmer eingerichtet. Der Regierungsantrag 1843, das Krankenhaus in ein Distriktskrankenhaus umzuwandeln, wurde abgelehnt. Für Dienstboten wurden Pflichtbeiträge eingeführt und die örtliche Krankenanstalt erweitert.

Laut neuesten Befundberichten stammten die Tür- und Fensterausstattungen aus der Umbauzeit im 19. Jahrhundert. Ältere Ausstattungsteile aus der Zeit vor 1800 waren nicht mehr vorhanden. Die Dachkonstruktion ähnelte der von 1468, stammt aus der Zeit von 1558. Die Gespärrezählung von I bis X war trotz des schlechten Zustands noch erhalten. Nach den Bauplänen von 1847/48 beabsichtigte der Magistrat sechs heiz- und wohnbare Zimmer herzustellen: eines im 1. Stock, welches z. T. als Küche benutzt wurde und fünf im 2. Stock auf der südlichen Seite des Gebäudes. Die Wände sollen neu verputzt werden, Öfen z. T. versetzt und die Fensterstöcke und Fußböden werden.

Das Spital als Krankenanstalt wurde wieder aufgegeben und 1857 wurde die bereits seit 10 Jahren geplanten Wohnzimmer ausgebaut und eingerichtet. Die ursprünglich hölzernen Bretterbohlenwände wurden hierbei laut Befund stark verändert, sowie die Fenster verändert, i.d.R. vergrößert. Offene Laubengänge erschlossen die Räume im Obergeschoß.

Im Visitationsprotokoll des königlichen Bezirksamtes 1903 wird das Spital wie folgt beschrieben:
"Das Pfründespital besteht aus einem Hauptgebäude mit 3 Geschossen, zwei bewohnten Nebengebäuden, von denen das größere Parterre als Holz- und Torfremise benötigt und im 1ten und 2ten Stockwerk bewohnt wird und mit dem Hauptgebäude in Verbindung steht. Während das Kleinere links vom Hoftor situiert ist und als Erdgeschoß 2 kleine Zimmer mit Gang enthält. Außerdem gehören noch zur Pfründe eine Reihe von Holzlegen und ein Waschhaus längs der Stadtmauser, sowie eine an den Hauptbau anstoßende Kirche. Sämtliche Gebäude sind alt, doch fehlt es im Allgemeinen nur an der Ausbesserung und dem Ölfarbanstriche der Fenster und Türen, Ergänzung des Solnhofer Pflasters an der Instandsetzung der Dachrinne u.s.w.. Ein Badezimmer ist zur Zeit noch nicht vorhanden wohl aber eine Wasserleitung und eine Badewanne mit Wärmeofen aus Zinkblech. Als solches würde sich Zimmer 11 im Hauptgebäude Parterre am besten eignen...". Mangelhafte sanitäre Anlagen sind in den Visitationsprotokollen von 1902 bis 1909 ständiger Anlaß für Mängelbescheide. 1904 wurde ein zweiter Abort, ein erster stammt von 1888, und 1907 ein Bad, sowie ein Waschhaus eingerichtet. Die Nutzung des Hauptgebäudes wurde bis ins 20. Jahrhundert als Spital bzw. Altersheim für alte und bedürftige Bürger genutzt.

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts 11 teilweise Nutzung als Krankenanstalt. Seit 1918 wurde die Zimmer zeitweise als Notwohnungen vermietet.

Bis in die dreißiger Jahr wurde das Spital als Altersheim für alte und bedürftige Bürger genutzt. Anschließend wurde es zu günstigem Mietpreis an Bürger vermietet. Seit dem Umbau 1995 wird es z.T. als behinderten gerechte Wohnungen und für ein Gesundheits- und Therapiezentrum genutzt. Damit steht es indirekt immer noch im Dienste zum Wohle der Menschen in Rain.

Bei den Sanierungsarbeiten wurden der nördliche, stark baufällige Anbau abgetragen und neu aufgebaut. Die Innenwände wurden saniert und die Aufteilung der Räume den neuen Nutzungsbedürfnissen angepaßt.

 

Das Stadtpredigerhaus

In den Berichten von 1586 wird das Kaplanshäusl zum Hl. Geist als "zum Einfallen ruines" beschrieben. 1642 ist das Benefiziatenhaus durch das "Kriegswesen ganz ruiniert worden".

Bei Vereinigung des Prediger- mit dem Spitalbenefizium wird das Benefiziatenhaus 1827 nicht nur umgebaut, sondern aus dem Verkaufserlös des Predigerhauses von 515 fl. neu errichtet. Die königliche Regierung des Oberdonaukreises hält in ihrem Beschluß ebenfalls fest, daß jetzt und in Zukunft 2/3 der Baukosten der Stadtmagistrat und 1/3 der Benefiziat zu tragen habe. 1929/30 wurde das ganze Haus wieder umgebaut und renoviert.

Bei den Sanierungsarbeiten wurden 1991 das Dach neu gedeckt und die Außenfassade gestrichen.

 

Spitalstadel

Der Spitalstadel war für das Spital ein wichtiges "Ökonomiegebäude" zum Einlagern der Zehnten in Getreide, Heu und Holz. Immer wieder wurde hierzu auch Ausweichstädel auf den Gutshöfen herangezogen. In der Rechnung von 1632 heißt es: "daß der Stadel des Jakob Stegmaer in Oberpeiching abgemäht wurde mit 200 fl. Schuld. Der abgebrannte Stadel ... bringt nichts." Im Salbuch von 1643 wird von zwei Städeln nahe dem Spital gesprochen. 1645 wird der alte Spitalstadel abgebrochen und neu aufgebrochen und neu aufgebaut.

Personalknappheit nach den Kriegswirren veranlasste die Spitalverwalter 1645 zwei Soldaten zu 20 x zu bestellen, um Heu und Fuder einzuholen. Im gleichen Jahr wurde der Stadel abgebrochen und neu aufgebaut. Der Spitalbaumeister brachte die eroberten Fahnen und Standarten nach Aichach.

Die weiteren Quellen und Nachweise über den Stadel sind spärlich. 1650 schon musste der Stadel erneut aufgebaut werden. Erst 1786 wird er wieder erwähnt. Die schlechte wirtschaftliche Lage mit dem geringen Einkommen aus den Spitalgütern veranlasste die Spitalverwaltung, den Stadel zu verpachten. Einen Teil der Güter liquidierte man, der andere wurde auf 12 Jahre verpachtet.

Die Quellen geben mehr Auskunft über die Nutzung des Stadels seit Auflösung und Verpachtung der Ökonomiegebäude: Wann der Spitalstadel in Privateigentum übergegangen ist, ist unbekannt. Vor Mitte des 19. Jahrhunderts war der Stadel Eigentum von Xaver Schirmböck, Privatier. Seit 1833 befand sich der halbe Spitalstadel im Eigentum von Antonie Kapfer ohne Eintragung eines Durchfahrts- oder Hofraumbenutzungsrechts. Hierbei wird festgestellt, dass der Hofraum, Wohngebäude und Nebengebäude Eigentum der Spitalstiftung waren. Der Stadel wurde weiterhin als Wirtschaftsgebäude genutzt. 1928 kam es zu einem Streit zwischen Albert Schirmböck, Cafetier, und der Stadt Rain, wegen Vermietung des Stadel wurde durch Schirmböck an Fuhrunternehmer Merz als Garage. Der Hofraum wurde dabei widerrechtlich als Lade- und Abstellplatz benutzt, entgegen der Hinweise, ihn nur als Ökonomie-Gebäude zu nutzen.

Das Kaufangebot im Januar 1930 an die Stadt wegen Aufgabe der Landwirtschaft scheiterte zunächst an den hohen Forderungen von 8000 RM. Im September 1930 kauft die Stadt den sog. "Kapfer"- Stadel von Karl Grueber für ca. 4000 RM und geht damit wieder in das Vermögen der Spitalstiftung ein.

In der Folge sollten die Nutzungsverträge für das Einlegen von Heu und Stroh gekündigt werden. Faktisch wurde der Stadel jedoch als Heu- und Strohlager bis in die vierziger Jahre, z.T. durch die Heeresstandortverwaltung Neuburg genutzt. Nach der Instandsetzung von 1943 bis März 1945 diente es als Ausweichlager für Zucker und wurde an die Süddeutsche Zuckerfabrik, Stuttgart vermietet. In der Zeit von März bis Sept. 1945 nutzte die Firma Keller und Knappich (Rüstung) aus Augsburg den Stadel als Lagerraum.

 

Die Heilig-Geist-Mühle

1565 kauft das Spital von Hans Custle die Stadtmühle, welche von nun an Heilig-Geist-Mühle heißt.

Ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor für die Einnahmen des Spitals war die errichtete Mühle am Achbach, vor der westlichen Stadtmauer. Wann sie errichtet wurde, lässt sich nicht mehr genau feststellen. Durch die Kriegswirren des 30jährigen Krieges wurde die Heilig-Geist-Mühle wiederholt in Mitleidenschaft gezogen, wodurch sie in den Annalen immer wieder erwähnt wird. 1626 wurde sie für 480 fl. 3x 5 h nach wohl vorausgegangenen Schäden neu aufgebaut. Weiterhin konnte sie wegen zahlreicher Einquartierungen keine Gilten gegeben werden und die Mühe hatte mangels Getreidezufuhr kaum Arbeit. Schließlich wurde sie auf churfürstlichen Befehl wegen der "Fortifikationen auf den Grund gebrochen" Dadurch entgingen dem Spital weitere Einnahmen. Vor ihrer Zerstörung wurde sie um die stolze Summe von 1327 fl. jährlich verpachtet.

Im Nachkriegsjahr 1646 fuhr das Spital vier Säcke Getreide an die Mühle in Aichach. Für insgesamt 10 Säcke, die zur Mühle gefahren wurde mussten für den schwedischen Proviantmeister 1 fl. 24 x für einen Postzettel bezahlt werden. Für den Getreideanbau wurden außerdem schwedische Pferde entliehen, da die dem Spital gehörenden Pferde abgegeben wurden.

Zwischen 1646 und 1650 wurde Holz für den Wiederaufbau der Mühle gesammelt, der Kurfürst gab hierzu bereits seinen "Verwilligungsbefehl". 1648 ist die Mühle als noch nicht wieder aufgebaut. Kaum vier Jahre später klagen die Bürger noch über die schlechte Ernte: Roggen und Gerste waren von den Armeen allgemein noch in so schlechtem Zustand, dass sie um einen niedrigeren Pachtzins als üblich vergeben werden mussten. 32 Jahre nach ihrer Zerstörung aus verteidigungstechnischen Gründen such die Stadt erneut um den Wiederaufbau beim Kurfürsten nach, denn die einzig intakte Mühle zu dieser Zeit war die Kittelmühle. Die Antwort verwies auf die bereits erlassene Erlaubnis von 1654, die zum Spital gehörige Stadtmühle, wie die Heilig-Geist-Mühle auch genannt wurde, auf eigene Kosten wieder aufzubauen.

1685 wiederholte der Kurfürst seinen Befehl an Bürgermeister und Rat, die öd liegende Stadtmühle zu bauen, da diese dem Kurfürsten zu Lehen gehörte und sie jährlich 6 fl. Grundzins für das fürstliche Kastenamt gab. Der immer noch herrschende Geldmangel verhinderte bisher die Arbeiten, es reichte nach Angaben des Magistrats nicht einmal zu Erhalt des Spitalhauses und der Pfründen. Erst nach 54 Jahre wurde wieder aufgebaut.

Die kaum errichtete Mühle brannte jedoch schon 1704 wieder durch die herannahenden kaiserlichen und englischen Heere im spanischen Erbfolgekrieg ab. Dem Spital fehlte erneut das Geld für den Wiederaufbau, so dass sich diesmal ein fremder Müller erbot, sie auf eigene Kosten zu errichten. Seine Bedingung war, dass er kein "Bestandgeld", also Pacht von jährlich 120 fl. zahlen müssen, "so lange, bis die Baukosten gedeckt sind". Niklas Pesmüller kostete der Bau der Mühle 874 fl. 33x.

1833 brannte die Heilig-Geist-Mühle ab und wurde vom neuen Pächter wieder errichtet. Bis in die 1950-er Jahre blieb die Mühle unter Pächtern im Betrieb.

 

Die  Entwicklung des Spitals bis heute

Das Christentum machte den karitativen Gedanke der Nächstenliebe zu einer Selbstverständlichkeit. Die Versorgung und Betreuung Armer, Kranker, Siecher und Lahmer und die Gaben von Almosen gehörten zur notwendigen Rettung des Seelenheils. Seit der Reformation wurden die sogenannten "guten Werke" dann erwarten waren. Erst im 19. Jahrhundert wurde die unsichere Erwartungen wie Krankenkassen und Versicherungen abgelöst.

In Krisenzeiten spielte das Spital als Krankenanstalt immer wieder eine wichtige Rolle. Bei plötzlich auftretenden Krankheit dienten sozial ausgerichtete Häuser als "Krankenanstalten": 1649 mussten nach den Kriegswirren die Mietsleute auch aus dem Knappenhaus ausziehen, um an Scharlach erkrankten Soldaten Platz zu machen. Im 18. Jahrhundert wurde wegen mehrfacher Baufälligkeit des Krankenhauses und zahlreicher Kriegswirren mit Kranken und Verletzten selbige mehrmals auch im Spital untergebracht. Die ersten regelrechten Krankenzimmer wurden im 19. Jahrhundert im Spital eingerichtet. Diese Räume waren vornehmlich für arme und häuslicher Pflege entbehrender Personen gedacht.

 

Die Stiftungen heute

Zu Beginn der 60er Jahre wurde zur Bereinigung des Rechtswesens vom Bayerischen Staatsministerium beschlossen, Stiftungen mit weniger als 5000 DM Kapital und Vermögen aufzulösen und als nicht mehr rechtsfähig zu bezeichnen, da sie ihren ursprünglichen Stiftungszweck nicht mehr erfüllen können. Durch die Inflationen unseres Jahrhunderts (1923 und 1945) schmolz auch das Vermögen der Spitalstiftung enorm zusammen. In Rain wurden zahlreiche Stiftungen zusammengefasst, um durch den Vermögensverlust nach den ersten Weltkrieg noch eine sichtbare Wirkung erzielen zu können.

Die Rechtsfähigkeit wurde mit ministerieller Entschließung vom 4.10.1961 aufgehoben. Die Stadt Rain entschloss sich jedoch, die Stiftung, zusammen mit anderen, z. B. die Vereinigten Stiftungen, als rechtlich unselbständige Stiftungen mit dem gleichen Zweck wie bisher weiterzuführen.

Interessant ist hierbei, dass die Grundrechte und Zinsen sich noch lange erhalten haben. Erst 1969 wurde per Stadtratsbeschluss entschieden, dass die 5 DM betragende Grundschuld der Bauern aufgehoben wurde.

Das Kapital der Spitalstiftung betrug 1914:

Kapitalien 78 972,32 M
Realitäten, Mobilien      36 076,55 M
Summe 115 048,87 M

1914 hätte man davon gut vierhundert Tagwerk Nutzgrundstück kaufen können. Bis zum ersten Weltkrieg gab es kaum Geldentwertungen, die Anlage des Vermögens in Geld galt seit Generationen als die sicherste. Die Bedeutung von Grund und Boden war aufgrund der geringeren Besiedlungsdichte weniger bedeutend als heute. Vermögensverfall und räumliche Enge raubten dem Spitalgebäude seine frühere Funktion. Seine bisherigen Aufgaben fanden durch die Errichtung eines eigenen Krankenhauses und von Altersheimen andere, der Zeit entsprechende Lösungen. Die Frage nach Nutzung und Erhaltung eines wichtigen historischen Gebäudes der Altstadt musste neu gestellt und gelöst werden. Man fand sie in einer der heutigen Zeit entsprechend gemischten Nutzung als Wohnraum und Gesundheitszentrum, welches der ursprünglichen Bedeutungsidee der Stifter im Sinne der Bürger recht nahe kommt. Dadurch konnte für die Stadt ein über Jahrhunderte wichtiges Gebäude erhalten werden.

 

Kleiner Kirchenführer der Spitalkirche

Zur Baugeschichte

Um 1471 wurde die erste gotische Kirche an der heutigen Stelle gebaut, direkt neben dem 1468 errichteten Spitalgebäude. Dies war der dritte Kirchenbau in kurzer Zeit neben der Friedhofskapelle (ebenfalls um 1471) und der Pfarrkirche (von 1380 – 1447, 1480 vollendet).

1681 wurde ein neuer Glockenturm auf der Spitalkirche angebracht. Die Kosten betrugen 225 fl. 12 x. Die alten Glocken wurden in Neuburg umgegossen und durch das Vorrecht des Augsburger Bischofs auch dort geweiht. Der Spitalpfleger Hans Jörg Appel und der Spitalbaumeister brachten sie dorthin.

Der bisherigen überlieferten Auffassung, die Kirche sei durch einen Brand völlig zerstört worden, wird durch die neusten Befunduntersuchungen der Mauerwerke und der Entdeckung der Wandmalereien widersprochen. Bei diesem Brand wurden offensichtlich nur der Dachstuhl, die Fenster und geringe Teile der Grundmauern beschädigt.

Die Rechnungsbücher von 1718 weisen die Baukosten von 1111 fl. ¾ x auf, die sich überwiegend auf Glaserarbeiten und Maurerarbeiten erstreckten, jedoch auch Arbeiten am Spital mit einschlossen. Eine 22-wöchige Bauzeit erscheint jedoch für einen Kirchenneubau relativ kurz. Die Rechnungen sind nicht detailliert aufgeschlüsselt und lassen keine exakteren Rückschlüsse zu. Die Inneneinrichtung wurde zu dieser Zeit völlig neu gestaltet.

Durch Blitzschlag wurde 1866 der Glockenturm zersplittert und im folgenden Jahr wieder aufgebaut, die Glocken wieder aufgehängt. Im Inneren wurde die Kirche zweimal restauriert, 1877 und 1922. Dem Zeitgeschmack entsprechend verschwand vom ursprünglichen Schmuck immer mehr, so dass sich das Kirchlein bis zur letzten Restaurierung 1997 in einfachem Kleid präsentierte.

1730 wurde das dreimalige Gebetläuten in der Spitalkirche nach Streitereien des Spitalbenefiziaten mit dem Stadtpfarrer eingestellt mit der Begründung, dass in Rain dreimaliges Kirchenläuten zuviel sei.

Die Eingangstür zur Spitalkirche wird von einem eingemauerten Stein mit zierlichem Wappen geschmückt. Nach neuesten Forschungsergebnissen stammen die beiden Sandsteinhälften aus unterschiedlichen Zeiten. Die obere Hälfte wird um 1437 (Wappenstein Herzog Ludwig des Bärtigen, der sich ursprünglich wohl an einem der Stadttore befand), die später ergänzte untere Hälfte (mit der Nennung des Spital-Baujahres) nach 1471 datiert .

 

Rundgang

Von der Südseite betritt man die rechteckige Saalkirche, von einer flachen Stuckdecke über einer Kehle mit umlaufenden Gesims gedeckt. Die Stuckdecke ist verziert mit Akanthus, Blumen und Früchten. Die freitragende Empore im Westen ist über das Spitalgebäude zugänglich. An der nördlichen Westwand befindet sich ein inzwischen vermauerter Zugang zum Spitalgebäude mit noch originaler Tür.

Die Südseite wird durch 3, die Nordwand durch 2 korbbogige Fenster gegliedert, die mit geköpften Profilen stuckiert sind und von Engelsköpfen bekrönt werden. Am Rahmenstuck ranken sich Akanthusblätter. Der Boden ist mit Solnhofer Platten im Rosenspitzmuster belegt. Auf dem Weg zu den Altären findet man im Mittelgang zwei Grabplatten, 1704 und 1733 datiert. Der Hauptaltar und die beiden Seitenaltäre stehen um eine Stufe. erhöht.

 

Die Altäre

Der Heimatforscher Ludwig Wilhelm Fischer (1817–1890) vermerkte in seinen Notizen, dass bereits 1655 drei Altäre vorhanden waren. 1719 wurden von den Eheleuten Baumann die drei an der Ostwand aufgestellten heutigen Altäre zu einer Summe von 170 fl. gestiftet. Mehrere Renovierungsphasen hinterließen einen Überzug, der im Laufe der Jahre nachdunkelte – bei der jüngsten 1999 wurde die rötlich-braune "Marmorierung" oder eine Holzimitation aus der Entstehungszeit wieder hervorgeholt und konserviert, so dass die ursprüngliche barocke Farbigkeit wieder zum Vorschein kam.

Der Hauptaltar in der Mitte ist viersäulig aufgebaut. Die Säulen waren offensichtlich als Imitation von Lapislazuli gefasst: blau mit Silberadern und Goldlacküberzug. Die Flächen zeigen eine sehr lockere Marmorierung, die stellenweise auch eine Interpretation als Holzmaserierung zulassen könnte.

In der Nische thront die geschnitzte Dreifaltigkeitsfigur auf Wolken, in den Seiten befinden sich die unterlebensgroßen Holzfiguren der Hl. Ulrich und Benno. Im Auszug steht die hl. Regina, der Patronin der Mitstifterin. Die seitlichen Giebelstücke werden von Engelsfiguren umrahmt. An der Konsole der linken Säule ist folgende Stiftungsinschrift angebracht:

"ZUR HÖCHSTEN EHRE DER HOCHHEILIGSTEN DREYFALTIGKEIT HAT HERR JOHANN GEORG BAUMANN DES INNERN RHATS ALHIER; UND FRAU REGINA; DESSEN EHEFRAU DIESEN ALTAR ALS SONDERBARE GUETTHETER VERFERTIGEN LASSEN ANNO 1719"

An der rechten Konsole finden wir das Stifterwappen.

Die Seitenaltäre entsprechen im Aufbau in leicht vereinfachter Form der des Hauptaltares. Vermutlich sind sie 10 bis 15 Jahre jünger als der Hauptaltar, sie könnten auch erst viel später hierher gebracht worden sein. Der Aufsatz wirkt etwas unorganisch auf dem Hauptgeschoss der Seitenretabel.

Im nördlichen Seitenaltar steht in der Altarnische eine Immakulata, im Auszug die Statuette der hl. Anna Selbdritt, als Bekrönung das Herz Mariä. Der südliche Seitenaltar beherbergt die Figuren des hl. Josef und der hl. Ursula, bekrönt durch das Herz Jesu. Auf den Mensen beider Altäre befinden sich je 2 Reliquienpyramiden, aus vergoldetem Holz in der Mitte des 18. Jahrhunderts angefertigt. Die Ausstattung der Altäre entspricht dem Formenschatz des 17. Jahrhundert.

 

Die Gemälde

Unter der Empore wurden die Kreuzwegtafeln aus dem 19. Jahrhundert angebracht. Die Öldrucke auf Papier und auf Leinwand kaschiert hingen vor der letzten Restaurierung schlecht einsehbar über Mannshöhe seitlich zwischen den Fenstern.

An der Nordwand über der Sakristeitüre hängen die beiden Tafelgemälde "Beschneidung Christi" und "Anbetung des Jesuskindes durch die Hl. Drei Könige". Die Gemälde in Ölfarbe nach Nadelholztafeln stammen gegen Ende des 16. Jahrhunderts. Es handelt sich hier möglicherweise um Altargemälde der verloren gegangenen Ausstattung vor 1719.

Ebenfalls über der Sakristeitür befindet sich die "Verheißung Christi am Ölberg". Durch einen extrem verbräunten Firinisüberzug konnte das Bild nicht mehr richtig erkannt werden, weshalb es fälschlicherweise als "Himmelfahrt" bezeichnet wurde. Bei der Restaurierung konnte nicht nur die originale Farbigkeit wieder hergestellt werden, es wurde auch die Signatur "ISH, 16" entdeckt. Das in Ölfarbe auf Leinwand gearbeitete Bild entstand in der Mitte des17. Jahrhunderts. Zierrahmen mit Wellenleisten aus der Zeit gehörten jedoch nicht ursprünglich zu dem Gemälde, da dieses, um es in den Rahmen einzupassen, um ca. 8 cm gekürzt wurde.

In der Sakristei befindet sich heute das Tafelgemälde mit der Darstellung des "Hl. Antonius". Es wurde mit Ölfarbe auf eine Nadelholztafel gemalt und datiert aus dem Jahre 1668. Der Zierrahmen mit Wellenleisten ist original erhalten. Die Malerei zeugt von sehr guter Qualität.

 

Die Skulpturen

An der nördlichen Seitenwand befindet sich die Skulptur eines Christus an der Geißelsäule aus ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Die Südwand zieren die Büsten der Hl. Rochus und Wendelin. Beide sind in der Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden und zeigen heute eine Fassung des 19. Jahrhunderts.

 

Das Laiengestühl

Das Gestühl aus Eichenholz mit Schnitzereien stammt aus der Zeit um 1720. Untersuchungen ergaben eine ursprüngliche Fassung in rötlicher Lasur auf den Nadelholzflächen von Rückwand, Sitzfläche, Ablage, Füße, Kniebänke, Wangen und Doggen, und eine bräunliche Lasur auf den Eichenholzflächen der Schnitzereien. Bei der Renovierungen 1969 wurden die klappbaren Kniebänke mit schwarzem Kunstlederbezug versehen.

Die Originalfassung wurde dreimal übermalt. Die dritte Fassung war ein einheitlicher nachgebräunter Anstrich, der im Zusammenhang mit der Überfassung der Altäre im letzten Jahrhundert entstanden ist. Bei der Restaurierung wurde versucht, die ursprüngliche Farbigkeit wieder herzustellen.

 

Die Wandmalereien

Im Zuge der Sanierungsarbeiten entdeckte man bereits 1995 eine Malerei an der Nordwand. Hierauf folgten 1998 umfangreichere Untersuchungen in der gesamten Kirche, die zahlreiche weitere Bemalungen aus unterschiedlichen Zeiten freilegte.

Die Malereifunde an den Wänden erlauben folgende Datierungen: Die untersten Malschichten stammen aus dem ausgehenden 15. Jahrhundert, also mit Sicherheit aus der Erbauungszeit der Kirche um 1470. Weitere Malereireste wurden während der jüngsten Restaurierung bei der Entfernung von Kalkfarbenanstrichen an der Ost- und der Westwand entdeckt und sind der Zeit um 1600 zuzuordnen.

Die heute freigelegten und restaurierten Malereien an der Nordwand (Baldachin) stammen aus der Barockzeit, ebenso wie die weitere Ausgestaltung der Raumschale, der Decke mit dem Stuck und den Fenstern, den Altären und den Kirchenbänken. Diese Neugestaltung des Kirchenraumes und der Ausstattung sind den Wiederherstellungsarbeiten (nach dem Brand) nach 1718 zuzuordnen.

Von der Ausstattung, Einrichtung und Bemalung der frühen Kirche sind uns keine Zeugnisse erhalten. Von der frühesten Ausmalung wurde an der Westwand ein rundes, rötliches Ornament, vermutlich ein Apostelkreuz, freigelegt. Weitere Farbspuren, die wieder unter Putz gelegt wurden, entdeckte man an der Ecke Emporenbrüstung/Nordwand, sowie unter den jetzt freigelegten Malereien von 1600 zwischen den Altären.

Die Nordwand zeigt einen Baldachin aus der Zeit von 1718, der als Hintergrund für eine Skulptur oder eine ganze Gruppe, die nicht mehr erhalten ist, diente. Darunter verbergen sich Farbschichten um 1600, die Ziegelwände stammen von 1470.

An der nördlichen Ostwand kam unter den Putzschichten eine Figur in Schrittposition zutage, vermutlich eine Heiligenfigur in Seccomalerei oder Mezzofresko-Technik gemalt. Im Sockel ist folgende Inschrift sichtbar:

Und Ein Ewiges Leben Amen
F. Anna Schadin Docttorin In Augsburg
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Bei der Freilegung waren lediglich die Füße der dargestellten Figur nachweisbar. Die restliche Fläche der Darstellung ist verloren.

Die südliche Ostwand war ebenfalls mit einer überlebensgroßen Figur in Schrittposition bemalt, deren Größe unter das Gesims ragen müsste. Auf halber Höhe bricht auch hier das Bildnis ab. Oberhalb der Schriftkante sind nur noch Füße erkennbar gewesen. Die Malerei oberhalb der Füße ging wahrscheinlich bei der Behackung 1718 verloren, denn oberhalb ließen sich ausschließlich Farbspuren der Bemalung von 1470 nachweisen.

Die Fußstellung beider Malereien weisen Schrittposition über Stufen auf. Aufgrund der geringen Überreste ist eine Deutung bisher nicht möglich. Die Bildnisse aus dem 16. Jahrhundert waren Anfang des 19. Jahrhunderts aus der Mode gekommen. Die Kirche sollte neu verputzt und gestrichen werden. Zur Haftung des Neuputz wurden die Wände in unregelmäßigen Abständen aufgehackt. Dadurch wurden die ursprünglichen Malereien stark beschädigt, was eine Restaurierung enorm aufwendig gemacht hätte.

Gegen eine völlige Freilegung sprach die offensichtliche Größe der Figuren: der Kopf müsste bis unter das Gesims hinaufragen und die Darstellung an der südlichen Ostwand ist unvollständig erhalten. So entschloss man sich, als Dokument lediglich die Inschriften freizulegen.

 

Zu den Inschriften

Die an der nördlichen Ostwand erwähnte Anna Schadin war laut Fischer eine geborene Prucklacherin, die 1644 ins Spital eine Messe stiftete. Ob es sich bei dem Ehemann um den in Augsburg zeitweise sesshaften Rudolph Schad von Belmonte (auch Bellimont), Doktor beider Rechts, handelte, dessen 2. Ehefrau Anna war, ist nicht eindeutig zu belegen. Die Zahl 12 der Inschrift gibt bisher noch Rätsel auf, da sie weder im Zusammenhang mit belegten Stiftungen im Spital, noch mit anderen gefundenen Jahreszahlen im Verbindung mit Anna Schad zu bringen ist.

Die südliche Ostwand lässt auf Seccomalerei den Text "EGO SYM, VIA VERITAS ET VITA" erkennen – "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben" sowie eine Namensinschrift für Wilhelm Schönkind, Innerer Rat, mit der Jahreszahl 1628. Schönkind ist 1623 bis 1624 als Bürgermeister von Rain nachweisbar. Offensichtlich hat er sich durch eine Stiftung in der Spitalkirche ein Denkmal gesetzt.

 

Die Grabsteine

Im Mittelgang befindet sich der Grabstein des Benefiziaten Balthasar Harschner, verstorben am 16. November 1733. Die quadratische Fußbodenplatte aus Solnhofer Stein ziert ein Totenkopf. Harschner war von 1704 bis 1733 Inhaber der Spitalpfründe. Bereits 1732 hatte er zugunsten seines Bruders Georg Harschner resigniert, dieser starb jedoch 1733 noch vor Balthasar.

Rechts neben der Sakristeitür ist ein zweiter Grabstein in die Wand eingelassen. Er erinnert an Franz Rupert Forster, Benefiziat von 1745 bis 16. Februar 1768. Der ca. 31 x 40 cm große Solnhofer Stein ist in sechseckiger Form gestaltet.

Eine 39 cm große, quadratische Fußbodenplatte, ebenfalls aus Solnhofer Stein, trägt die Aufschrift "Michael Kleber, Benefiziat, + 16.IX.1704". Ein weiterer, größerer Stein mit den Maßen 85 x 41 cm trägt dieselbe Inschrift mit einem zusätzlichen Kelch.

Entnommen aus: Edith Findel, Das Heilig-Geist-Spital in Rain am Lech – Geschichte und Entwicklung, Festschrift zum Abschluss der Sanierungsarbeiten, Rain 1999.